Forschungsprojekt

FORSCHUNG IN DEN KÜNSTEN UND DIE TRANSFORMATION DER THEORIE
Institut für Theorie der Zürcher Hochschule der Künste, ZHdK
April 2009 bis April 2010

Forschungsbeteiligte:
Prof. Dr. Elke Bippus Projektleitung)
Prof. Dr. Kathrin Busch (Co-Leitung)
Christoph Schenker, Adrian Schiess (Bildende Kunst)
Ruedi Baur, Vera Kockot (Design)
Christoph Brunner, Sher Doruff (Philosophie)
Kristin Bauer, Sabina Pfenninger (Performanz_Performativität)

Das Forschungsprojekt wurde vom Schweizer Nationalfond (snf) unterstützt

Abstract Gesamtforschungsprojekt

Abstract Teilprojekt


TEILPROJEKT: Performanz des Wissens (Kristin Bauer und Sabina Pfenninger)

Das Projekt untersuchte den Ausstellungsraum als Ort und Teil kollektiver Wissensbildung und Wissensnetzwerke und fokussierte auf die ästhetische Erfahrung, die sich nicht nur in der Produktion von Kunst als epistemische Praxis zeigt, sondern auch in der Rezeption, in der die forschenden Prozesse der Kunst weitergeführt werden. Als ein Modell der ästhetischen Partizipation wurde die Reaktive Intervention in ihrer Wirkung und Wirkweise untersucht und auf ihr Potenzial hin befragt.
In einer ersten Phase entwickelte das Projektteam Scope eine Reaktive Intervention in die Ausstellung „Referenz und Neigung“ im Kunstmuseum Luzern (Ausstellungsdauer: 27.2. bis 27.6. 2010, Scope vom 15. bis 27.6. 2010).
In einer zweiten Phase wurde die Intervention mit einer Drehbuchaufstellung als Reflexionsmethode und Analyseinstrument noch einmal aufgeführt und als Figur, als Aktant im Netzwerk des Kunstsystems getestet. Die Verhältnisse im Ausstellungsraum, die in der Vor-Stellung als eine asymmetrische Konstellation angelegt sind, in der es aktive Akteure und passive Dinge und Zuschauer gibt, wurden nachgestellt und als etwas Neues auf-, her- und dargestellt. Die Drehbuchaufstellung, die sich aus der systemischen Therapie und Beratung ableitet, ist ein Verfahren zur Explikation von implizitem Wissen, um die Kräfte, Beziehungen, Loyalitäten und Wirknetze eines Systems, bzw. dessen Struktur zu verstehen. Dazu werden Elemente eines Systems durch Personen repräsentiert, im Raum als Modell aufgestellt und nach spontanen Unterschieden in der Körperwahrnehmung befragt. Die beteiligten Systemelemente kommen selbst zu Wort, jeder Zuschauer ist Darsteller und jeder Darsteller auch Zuschauer. Die involvierte Theorie (v.a. Der emanzipierte Zuschauer von Jacques Rancière und Bruno Latours Akteur-Netzwerk-Theorie) kommt zur Aufführung und ist in den Prozessen der Forschung inkorporiert.

Die Drehbuchaufstellung (am 28.1.2011 im Zeughaus, Theater der Künste in Zürich) wurde in Bild und Ton aufgezeichnet. Aus diesem Material ist das Video AUFFÜHRUNG. Eine Untersuchung im Kunstsystem entstanden, das als Edition in limitierter Auflage produziert wurde.
Aus der Befragung der Wirkung der Reaktiven Intervention, als einem neuen Element, im Kunstsystem ergaben sich zwei Ansatzpunkte für eine Weiterbearbeitung des Forschungsvorhabens: Zwischen den Repräsentanten der Reaktiven Intervention und der Kunst entwickelte sich ein, potenziell produktiver, Konflikt und ein neues Element tauchte auf, das als „Zuschauer“ oder „neues Publikum“ beschrieben wurde.

Die Kunstrezeption als Wissen generierende Praxis hebt auf die Performanz, die Performativität von Wissen ab. Mit der Drehbuchaufstellung als Forschungsmethode kommt eine Methode zum Einsatz, die im Modus und der Verfasstheit ihres Forschungsgegenstandes verfährt: Die Aufführung als Forschung. Das Aufführen des Forschungsgegenstandes, das Testen und Befragen der Wirkung und Wirkweise einer Reaktiven Intervention durch eine szenische Anordnung, ein Denken und Forschen durch Wahrnehmung, mit Körpern im Raum verknüpft in expliziter Weise Herstellung und Darstellung, Forschung und Präsentation der Ergebnisse, bzw. Forschungsprozesse.


Aspekte, die für die Künstlerische Forschung im Allgemeinen und für das Teilprojekt im Besonderen von Relevanz sind werden hier angesprochen. Etwa die Bildung von Wissen qua Darstellung oder Aufführung , der Vollzugscharakter von Forschung, ein auf Verkörperung orientiertes Forschen, die Kommunikation und Darstellung der Forschungsergebnisse nicht durch ein Vermitteln von Information, sondern durch ein Format, das wiederum eine Rezeptionssituation schafft, die Rezipienten zu Akteuren werden lässt und den Raum der kollektiven Wissensbildung weiter öffnet.


Abschluss-Workshop:
Forschung in den Künsten und die Transformation der Theorie

Zürich, 7. - 9. April 2011

Mit den Forschungsbeteiligten und
Alex Arteaga, Berlin
Jens Badura, Salzburg
Clemens Bellut, Zürich
Hans-Joachim Lenger, Hamburg
Katja Mayer, Wien
Jörg Petruschat, Dresden
Hannes Rickli, Zürich
Johanna Schaffer, Wien

Programm
Flyer Vorder- und Rückseite



Im Dialog

Kunstmuseum Luzern
Projektraum Kunstvermittlung
Tischgespräch zur Kunstvermittlung mit N.N. Projekte
Dienstag, 22. Juni 2010
18.00 bis 20.00
http:// www.kunstmuseumluzern.ch/ ausstellungen/projektraum/index.php

Teilnahme an:
RE-VISIONEN DES DISPLAYS

 Ausstellungs-Szenarien, ihre Lektüren und ihr Publikum

28. bis 30. Juni 2007, migros museum für gegenwartskunst Zürich, Limmatstr. 270, 8005 Zürich

Internationales Symposium des Instituts Cultural Studies in Art, Media and Design und des Graduierten Programms Curating an der hgkz in Kooperation mit dem Museum für Gestaltung Zürich und dem Migros Museum

Internationales Symposium des Instituts Cultural Studies in Art, Media and Design und des Graduierten Programms Curating an der hgkz in Kooperation mit dem Museum für Gestaltung Zürich und dem Migros Museum


Links

http://transform.eipcp.net/
http://kunstraum.uni-lueneburg.de/
http://www.sparwasserhq.de/
http://www.mobileacademy-berlin.com/
http://www.kunstimkontext.udk-berlin.de/ngbk/ bookmarks/bookmarks.html
http://www.tuliphouse.de/
http://www.roomers-sight.net/
http://www.kunstcoop.de/
http://www.reinigungsgesellschaft.de/
http://www.mip.at/
http://www.kuni.org/v/filiale/filiale.htm - Beginn
http://www.schnitt.org/

 

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